Fortsetzung Teil II
 


Krampfanfälle

 

Krämpfe, das unkontrollierte Zucken oder Verkrampfen der Muskulatur, sind ein ernst zu nehmender Fall für den Tierarzt.

Ursachen
Krämpfe aufgrund eines epileptischen Anfalls im engeren Sinne sind bei Katzen selten. Häufiger kommen Stoffwechselstörungen, z.B. Nieren- oder Leberschäden, vor. Auch Vergiftungen mit Schneckenkorn oder Frostschutzmittel führen zu Krämpfen. Außerdem können Verletzungen des Gehirns zu Krämpfen führen. Ferner können Durchblutungsstörungen der Grund für die Krämpfe sein.

Symptome
Die Katze verliert die Gewalt über ihren Körper oder Teile des Körpers. Die Muskulatur kann steif und hart werden oder unkontrolliert zucken. Die Katze kann bewusstlos, im Bewusstsein getrübt oder bei vollem Bewusstsein sein.

Maßnahmen
Krämpfe sind immer ein Notfall, in dem tierärztliche Hilfe unerlässlich ist! Trotzdem ist Ruhe besonders wichtig, denn wenn sie die Katze unter Stress setzen, können sich die Krämpfe verstärken. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Tier nicht verletzen kann. Legen Sie sie auf den Boden und räumen Sie alles beiseite, woran sich die Katze stoßen könnte. Dann machen Sie alles für einen schnellen Transport zum Tierarzt bereit. Dazu gehört auch ein Anruf, ob die Praxis im Augenblick besetzt ist, andernfalls müssen Sie sich an den tierärztlichen Notdienst wenden. Schließlich transportieren Sie die Katze in einem vertrauten, dunklen und weich ausgepolsterten Korb zum Tierarzt.

Vorbeugung
Gifte außerhalb der Reichweite der Katze aufbewahren. Gesundheitschecks beim Tierarzt dienen der frühzeitigen Entdeckung von Stoffwechselstörungen und der Vorbeugung von Krämpfen


Schock

 

Mit "Schock" meinen die Mediziner ein akutes Kreislaufversagen, in dessen Folge die lebenswichtigen Organe wie Gehirn, Herz und Nieren nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Der Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofort von einem Tierarzt behandelt werden muss.

Ursachen
Eine Verletzung mit hohem Blutverlust, ein Herzfehler, Gerinnungsstörungen des Blutes oder Gifte können beispielsweise den Schock verursachen. Häufig kommt es nach Unfällen zum Schock.

Symptome
Eine Katze im Schockzustand ist meist ruhig und wirkt geistesabwesend. Sie atmet rasch und auffällig flach. Auch der Puls ist rasch, aber schwach. Die normalerweise rosa Schleimhäute sind sehr blass. Die Katze fühlt sich kühl an.

Maßnahmen
Decken Sie die Katze zu, damit sie nicht noch mehr auskühlt, und sorgen Sie für Ruhe. Stress verschlimmert ihren Zustand. Rufen Sie sofort Ihren Tierarzt an. Damit stellen Sie sicher, dass die Praxis besetzt ist und Ihr Tierarzt auf Ihre Ankunft und den Schockpatienten vorbereitet ist. Dann transportieren Sie die Katze so schonend wie eben möglich in die Praxis.

Vorbeugung
Unfälle sind bei Freilaufkatzen leider immer möglich, eine echte Vorbeugung gibt es nicht. Anders bei den inneren Ursachen des Schocks. Durch regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt können gesundheitliche Probleme, z.B. Herzprobleme, frühzeitig festgestellt und behandelt werden, sodass es nie zum Schockzustand kommen muss.


Unterkühlungen

 

Unterkühlungen bei Katzen gibt es häufiger, als man denkt. Der dichte Pelz schützt die Katze zwar bis zu einem gewissen Grad, doch gibt es Situationen, in denen er versagt.

Ursachen
Kälteempfindlich sind neugeborene Kätzchen, weil ihre Energiereserven nicht ausreichen, um genügend Körperwärme zu produzieren. Auch ein nasses Fell, z.B. nach einem unfreiwilligen Bad, kann vor Kälte nicht schützen. Gefährdet sind Katzen nach einem Unfall. Insbesondere wenn die Tiere sich nicht bewegen können oder unter Schock stehen. Eine Katze sollte daher nach einem Unfall immer zugedeckt werden.

Symptome
Die normale Körpertemperatur der Katze liegt zwischen 38,5 und 39 °C. Bei Temperaturen unter 37,5 °C wird es kritisch. Zum Temperaturmessen machen Sie die Spitze des Thermometers gleitfähig (z.B. mit Vaseline oder Gleitgel) und führen Sie in den After der Katze ein.

Maßnahmen
Wichtig ist, die Katze langsam aufzuwärmen. Zu rasches Erwärmen hat zur Folge, dass ein Großteil des Blutes in die Haut fließt und lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Heiße Wärmeflaschen können Verbrennungen verursachen. Erwachsene Katzen sollten gut abgetrocknet und in eine Decke gewickelt werden. Infrarotlampen leisten bei Kätzchen gute Dienste, jedoch muss man immer wieder die Temperatur unter der Lampe kontrollieren, damit die Kätzchen nicht überhitzt werden.

Vorbeugung
Das Nest neugeborener Kätzchen sollte regelmäßig kontrolliert werden. Werden die Kleinen unruhig oder jammern sie, kann das sowohl auf zu wenig Milch als auch auf zu wenig Wärme hinweisen.


Verbrennungen

 

Verbrennungen führen immer zu äußerst schmerzhaften Verletzungen. Bei einem echten Brandunfall können außerdem eine Rauchvergiftung und innere Verbrennungen der Atemwege (durch heißen Dampf) das Leben der Katze gefährden.

Ursachen
Zu Verbrennungen kann es in Alltagssituationen z.B. in der Küche kommen. Hausbrände gefährden die Katze genauso wie den Menschen. Aber auch Funkenflug bei Grillabenden, aufgeheizte Kühlerhauben im Sommer usw. bergen ein Unfallpotenzial.

Symptome
Man unterscheidet drei Grade bei Verbrennungen. Bei einer Verbrennung ersten Grades ist die Haut gerötet, geschwollen und schmerzhaft, bei einer zweiten Grades kommt es zusätzlich zur Blasenbildung. Regelrechte Verkohlungen der Haut kennzeichnen die Verbrennung dritten Grades.

Maßnahmen
Bei einem Brand muss das Tier sofort an die frische Luft. Aber bei aller Liebe zur Katze denken Sie zuerst an Ihre eigene Sicherheit! Rettungsaktionen aus brennenden Häusern können böse Folgen für Sie haben. Verbrennungen sollten unter fließendem Wasser gekühlt werden. Hausmittel wie Mehl oder Butter und auch Brandsalben schaden mehr, als sie nutzen. Danach deckt man die Wunde mit einem sterilen Tuch ab und transportiert die Katze zum Tierarzt. Bei großflächigen oder tiefen Brandwunden besteht immer Schockgefahr. Gehen Sie also möglichst ruhig und schonend mit Ihrer Katze um. Denken Sie auch daran, wie schmerzhaft Verbrennungen sind. Es ist möglich, dass sich die Katze äußerst aggressiv verhält, kratzt oder gar zubeißt.

Vorbeugung
Von offenem Feuer (z. B. Kerzen) sollte man die Katze fernhalten. Auch das Kochen sollte möglichst ohne Miezes "Mithilfe" stattfinden.


Verschluckte Fremdkörper

 

Gerade beim Spielen passiert es immer wieder: Die Katze verschluckt einen Fremdkörper. Das kann glimpflich abgehen, aber auch zu lebensbedrohlichen Verlegungen der Speiseröhre und Darmverschlüssen oder Verletzungen im gesamten Magen-Darm-Trakt führen. Daher sollte man bei dem Verdacht, dass die Katze einen Fremdkörper verschluckt hat, immer den Tierarzt aufsuchen.

Ursachen
Katzen finden das Spiel mit einem Wollknäuel faszinierend. Aber dabei kann es dazu kommen, dass sie den Wollfaden verschluckt. Besonders schlimm ist es, wenn sich ein Teil des Fadens um den Zungengrund wickelt oder an einer Magenfalte hängen bleibt. Dann kann der Faden nicht mehr auf natürlichem Wege ausgeschieden werden. Da die Magen-Darm Motorik den Faden mit dem Speisebrei aber trotzdem weiterschiebt, besteht die Gefahr, dass die Darmschlingen regelrecht auf dem Faden aufgereiht und dann durchschnitten werden. Scharfe Gegenstände, wie zum Beispiel Knochenbruchstücke, können bereits die Speiseröhre, aber auch Magen und Darm verletzen.

Symptome
Hat sich ein Fremdkörper im Maul verfangen, beginnen die Katzen zu würgen und zu speicheln. Aber auch ein Fremdkörper, der bis in die Speiseröhre, den Magen oder den Darm gekommen ist, löst Würgen und Erbrechen aus. Verdächtig ist auch, wenn der Bauch der Katze schmerzempfindlich ist, z.B. beim Hochheben, und die Katze sich nicht mehr lösen mag.

Maßnahmen Als Katzenhalter kann man meist nicht viel tun. Wichtig ist die Untersuchung des Mauls. Eventuell findet man hier einen Fremdkörper, der sich leicht entfernen lässt. Allerdings sollte man keine Gewalt anwenden, um das Tier nicht unter Stress zu setzen oder zu verletzen. Letztendlich muss eine Katze, bei der "Fremdkörperverdacht" besteht, rasch zum Tierarzt.

Vorbeugung
Man sollte nichts in der Wohnung herumliegen lassen, was ein Gefahrenpotenzial birgt. Insbesondere Geschenkbänder und Wollfäden werden von Katzen immer wieder geschluckt.


Quelle: 'Ein Herz für Tiere', Gong Verlag GmbH & Co KG

 
  (c) Petra Nowaczek online seit 09.11.07  
 
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